
Wir rutschen von der einen Krise in die andere.
An allen Ecken und Enden spüren wir die Auswirkungen: Teuerungen, hohe Mieten, stagnierende Löhne.…
Bei unserer Arbeit werden immer mehr Stellen gestrichen oder mit unqualifiziertem Personal besetzt, aber das Arbeitspensum bleibt gleich oder wir sind plötzlich für mehr Arbeitsbereiche verantwortlich. Auszubildende werden als gelernte Kräfte eingesetzt und müssen sich in vielen Bereichen alles selbst beibringen.
Der Stress und die Belastung nehmen zu: erkämpfte Arbeitsrechte finden keine Umsetzung, Pausen können faktisch nicht eingehalten werden, Überstunden sind an der Tagesordnung und Fahrzeiten werden nicht anerkannt. Wir werden angehalten für unsere Kolleg:innen einzuspringen, Weiterbildungen werden nicht gefördert, Arbeitsklamotten sollen selbst beschafft oder gewaschen werden und um jeden Kaffee müssen wir fast betteln.
Zusätzlich zu diesen meist schwierigen Arbeitsbedingungen reicht der Lohn nicht mal für ein solides Leben. Manche brauchen einen zweit oder dritt Job um ihre Miete zu finanzieren oder sind mit Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Stellenabbau konfrontiert, andere haben Schwierigkeiten, ihr Kinder und Enkel zu unterstützen oder ihre Freizeit so zu gestalten wie sie es gerne wollen würden.
Die aktuellen Tarifauseinandersetzungen haben das Ziel den Reallohnverlust aufzuhalten und der Teuerungskrise und der Inflation etwas entgegen zu setzen.
Deshalb streiken wir und begreifen die betrieblichen Auseinandersetzungen als Kampffeld, denn die Forderungen werden nicht am Verhandlungstisch entschieden, sondern mit Druck in den Betrieben und auf der Straße.
Das war schon immer so!
Egal ob der 8 Stundentag, der Kampf um Urlaubstage oder Krankenkassenschutz ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass alle Forderungen mit harten Mitteln durchgesetzt werden mussten.
Arbeitgeber:innen und Konzerneigentümer:innen sehen hinter Lohnforderungen oder besseren Arbeitsbedingungen Geldeinbussen und das ist nicht in ihrem Interesse. Aber dass es in unserer Gesellschaft gegensätzliche Interessen gibt, liegt daran auf welcher Grundlage unser Wirtschaftssystem funktioniert. Der Kapitalismus besteht durch die Aufteilung in zwei Klassen: der Großteil der Bevölkerung erarbeitet den Profit einiger Weniger.
Um den Profit der herrschenden Klasse zu erhöhen, müssen unsere Löhne gedrückt, Klimaschutz aus Kostengründen ausgebremst und Märkte auf Kosten der dortigen Bevölkerung erschlossen werden – im Notfall auch mit Kriegen.
Somit sind unsere Arbeitsbedingungen nicht zufällig, sondern fester Bestandteil um den Kapitalismus zu erhalten und haben System.
Aber wir haben auch ein mächtiges Druckmittel!
Denn ohne uns verlässt kein Auto das Band, kein Patient wird gepflegt, kein Haus gebaut oder keine Lebensmittel verkauft!
Wir haben die Schnauze voll!
Wir werden diese Verhältnisse nicht länger hinnehmen.
Doch diesen Kampf führen wir nicht alleine – wir müssen uns zusammen schließen und gemeinsam in Stärke die Klassenverhältnisse ins Wanken bringen und die herrschende Klasse entmachten.
Jede Arbeitsniederlegung, jeder Arbeitskampf ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn wir haben die Macht das System zum Stillstand zu bringen und sitzen am Hebel für massive Veränderungen.
Unsere Perspektive ist eine Gesellschaft in der wir entscheiden können, was produziert wird, wie wir arbeiten und wie wir solidarisch und kollektiv, in Sicherheit leben wollen. Dies ist nicht im Kapitalismus erreichbar – deshalb müssen wir ihn überwinden und für den Sozialimus kämpfen.
Lasst uns am 1. Mai und an jedem anderen Tag zusammen kämpfen. Für eine Gesellschaft abseits von Ausbeutung, Unterdrückung, Konkurrenz und ohne ökonomische Abhängigkeit – weil wir KLASSE sind!
Raus zum 1. Mai









Kommentar verfassen